Das Projekt Grimsel der Sassi Grossi begann im Jahr 2017.
Mit den Sassi Grossi entdeckte ich das einzigartige und wunderschöne Material des Grimsel-Massivs und es entstand eine Zusammenarbeit mit Kaspar von Bergen, dem Steinbruchbesitzers bei Guttannen im Haslital.
Die ersten Granitfelsen des Grimsels erreichten mich im Sommer 2017 und wurden per LKW der Firma von Bergen, Meiringen, bei mir auf dem Werkplatz abgeladen.
Dies war für mich ein besonderer Tag, denn nun war endlich der Weg frei die erste Skulptur aus diesem Material zu schaffen.
Der Grimsel inspirierte und faszinierte schon lange, denn die ersten Arbeiten in diesem Granitführte ich im Jahr 1994 aus, als noch ziemlich junger Steinbildhauer in Thun aus.
Von diesem Tag an liess mich der Grimsel, dieser Granit in Weiss, nicht mehr los und wie das Schicksal so manchmal spielt, vergingen Jahre und Jahre und mein Traum vom Grimsel wurde über Nacht, Wirklichkeit.
Nun, zu den Sassi Grossi
Die Idee zu diesem Projekt entstand schon früher und das Ziel war es in grösseren Formaten und Volumen mit Stein zu arbeiten, um Skulpturen in Stein zu schaffen, welche Dimensionen haben, welche gut im öffentlichen Raum ihren Platz einnehmen können und zudem eine breite Wirkung in dem Umfeld und der Umgebung, sowie natürlich auch auf den Betrachter erzielen können.
Die Grimsel, endlich waren die Steine hier bei mir in Iragna und ich begann mein erstes Projekt im weissen Granit zu entwickeln und umzusetzen.
Die Skulpturen, welche dann allmählich und mit der Zeit entstanden waren erste Gehversuche und Erfahrungen der Arbeits-Prozesse in diesem Material. Es braucht viel Zeit, einfach Zeit, viel Geduld, Disziplin, Ausdauer, Respekt und Vertrauen in die eigenen Urkräfte und Intuition, um eine Skulptur in Stein zu formen. Dass heisst ein langer Atem und genauso ein gutes Standvermögen, welches einem erlaubt sich auf den Stein einzulassen und einen gewissen Ablauf zu entwickeln und sich auf diesen zu fokussieren. So geht es step by step vorwärts und man befindet sich genau dort, wo man gerade beim Steinhauen ist, in der Gegenwart.
Der Prozess der Umsetzung und Entstehung einer Skulptur ist immer auch ein Prozess mit sich selbst, auf der einen Seite eine Mentale und auf der anderen Seite das Physische.
Der Stein ist und bleibt letztendlich der Meister, er zeigt uns den Weg und wichtig, er zeigt uns vor allem die eigenen Grenzen auf allen Ebenen auf. Der Grimsel- Granit ist ein hartes und sehr quarzhaltiges Gestein. Er ist, wie man so schön sagt » pastoso» und besitzt ein leichtes Lager, Schichtung und das bedeutet beim Spalten des Steines, verhält er sich je nach der Richtung des in Abspaltens und somit der angestrebten Spalt-Fläche so, dass der Stein in «Tringante» oder in «Pioda» gebrochen wird.
Nun, zu den Grimsel-Skulpturen
Sie sind meistens archaische, amorphe, organische und abstrakte Formen, man könnte auch sagen Formen, welche biomorph sind.
Die Dynamik und Bewegungen der Formen, die Struktur und die Linien und Volumen entstehen aus Assoziationen in der Natur, den Pflanze, denn Steine und Mineralien und Meeres-Formen.
Die Prinzipien der Gestaltung und der Rhythmus der Skulpturen, sind letztendlich entscheidend für die Entfaltung der Ausdruck-Kraft.
Der Ausdruck und die Präsenz der Skulptur und der Raum, den sie einnimmt, ist entscheidend und an und für sich eine Kunst, die viel mit Erfahrung und Wissen zu tun hat und nicht zu vergessen, mit Intuition.
Die Skulpturen sind sanftmütig, weich und hart zugleich und strahlen, trotz ihres Volumens und ihres Gewichtes, eine Leichtigkeit aus, welche die Kraft der Bewegung stärker erscheinen lassen und ihnen in dieser Art und Weise, Leben einhaucht.
Die Dimensionen, die Dichte und das Gewicht der Steine und Skulpturen, verwandeln sich durch ihre lebendige Formensprache und wirken im Gleichgewicht mit sich. Sie verwandeln sich in Leichtigkeit und der Grimsel beginnt endlich seine eigenen Geschichten zu erzählen,
der Welt der Sassi Grossi.